Datenphysikalisierung im öffentlichen Raum

Aktuelle Umfragen und Statistiken lassen auch vier Jahre nach der Coronapandemie kein sichtbares Abebben in Bezug auf das Erleben von Einsamkeit erkennen, besonders auch bei jungen Erwachsenen. Berlin gilt inoffiziell als einsamste Stadt Europas. Eine gestalterische Antwort auf ein aktuelles Symptom.

SETI Berlin - Prototyp Aluminium-Platte

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SETI Berlin - Zwei Passanten testen den Prototypen im Gleisdreieckpark
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SETI Berlin - Zwei Passanten testen den Prototypen im Gleisdreieckpark, Detailansicht
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Einsamkeit in Großstädten

In Erarbeitung verschiedener Statistiken und einer ausgedehnten Recherche sind wir dem Phänomen der Einsamkeit in Großstädten befasst. Die Gründe sind weitestgehend unerforscht und oft individuell mit persönlichen Umständen verknüpft. Soziale und politische Polarisation sowie globale Krisen verwirbeln Gesellschaften und schwächen oder zerreißen das soziale Gefüge. Die Folgen sind häusliche Isolation und Abschottung und gesundheitliche Belastung.

Bürokratie und Behörden brauchen häufig viel Zeit, um strukturelle Probleme anzugehen und Maßnahmen werden oft nur spät bis gar nicht wahrgenommen.

Abstimmen mit dem eigenen Schlüssel

Auf dem Boden dieser Beobachtung ist im Hochschulprojekt “City As Canvas” ein Konzept zur anonymen Teilhabe an einer Statistikerhebung auf offener Straße entstanden. Die verwendeten Aluminiumplatten sind mit verschiedenartigen Grafiken und Skalen gestaltet, welche mit einem Faserlaser ins Metall graviert wurden. Als Werkzeug zur Interaktion dient der eigene Haus- oder Wohnungstürschlüssel mit welchem die eigenen Erfahrungen durch Einkratzen in das weiche Metall getätigt werden kann. Die 4 verwendeten Protoypen wurden in der Stadt an leicht zugänglichen Orten verteilt, im Nachhinein abgehängt und ausgestellt. Die Ergebnisse waren in Form von Kratzern, Kreuzen und Linien für alle einsehbar.

Distanzen überbrücken wie Sagan

Die Skalen und Grafiken sind der Gebrauchsanweisung der Voyager Sonden I&II, welche 1977 ins All gesandt wurden, um möglichen Kontakt mit anderen Lebensformen herzustellen und bis heute unterwegs sind. Diese Referenz dient als Erinnerung daran, dass die Suche nach Kontakt eine menschliche Erfahrung ist und soll das Leben als Reise begreifbar machen.

Das Projekt war Teil der Ausstellung Liminal Fields im April 2025.

Veranstaltungsplakat für die Allianz der Künste mit einem schwarz-weißen, abstrakten, geometrischen Bild eines menschlichen Gesichts aus Linien, mit Informationen über das Event vom 24. bis 27. April 2025.

SETI Berlin

Nov 24-Mrz 25

Hochschulprojekt,

Ausstellung “Liminal Fields”, Gruppenarbeit

Adobe Illustrator, Faserlaser

Projekttitel:

Zeitraum:

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